Geboren 1982 im Süden Deutschlands wuchs ich mit meiner Mutter allerdings ohne meinen Vater auf. Um mich herum eine Kultur, mit der ich mich nicht identifizieren konnte, daher stellte sich für mich schon in meiner frühen Kindheit die Frage: Wer bin ich?

Auf dieser Reise lernte ich meine erste Liebe kennen und ich gab mich ihr vollkommen hin. Sie hat mehrere Namen, aber du kennst sie vielleicht als Hip Hop, RnB oder ganz einfach Musik. Unsere Verbindung war so tief und es wurde für mich schnell klar, ich musste mich über die Musik ausdrücken und wurde Rapper. Ich machte aus meinem Hobby meine Berufung und Rap war für mich eine Ausdrucksform meiner Gefühle. Ich genoß das Leben eines Rappers in vollen Zügen, doch eines Tages klopfte sie wieder an meine Tür, die Frage: Wer bin ich?

Also ließ ich los womit ich mich so identifiziert habe und fing nochmal von vorne an. Ich hatte das Geschenk mich neu finden zu können und visualisierte mein neues Ich. Die Jahre vergingen, ich wohnte mittlerweile in Berlin und hatte mich auf allen nur möglichen Ebenen betäubt - mit materiellem Konsum, Drogen, Alkohol, Sex und ungesunden Beziehungen. Und wieder erschien die Frage, die ich mir in meiner Kindheit schon stellte. Wer bin ich?

All das Erlebte füllte mich nicht mehr aus, all das Konsumierte machte mich nicht mehr glücklich, es war eine Farce. Und da stand ich nun mit meinen neuen Wegbegleitern, meinen Ängsten und meinen Panikattacken.
Das war er, der Moment, der richtig kracht und es fühlte sich an wie Schicht im Schacht.

Alles, was ich die letzten Jahre aufgestaut und ignoriert habe, kam über mich und wurde immer lauter. Ängste und Panik und Panik und Ängste. Mein Körper schrie auf mit immer stärker werdenden Signalen bis mir eines immer klarer wurde: So wie ich bisher gelebt habe, kann es nicht weitergehen. Sinn machte es schon lange nicht mehr und jetzt fühlte es sich auch schwer und leblos an. Ich hatte meine Lebenslust verloren und fragte mich wie es mir passieren konnte.

Es ist einer dieser Momente im Leben, indem dir der Atem stockt und du einfach vergisst weiter zu atmen. Das war der Moment, in dem ich realisiert habe, dass alle Dinge, mit denen ich mich identifiziert habe, nichtig waren. Gleichzeitig war das der Moment, in dem alles was ich mir wünschte schon da war.

Dann erinnerte mich an die Lebensenergie meiner Jugend und die Kraft, die sich aus ihr schöpfte.

Vielleicht war es nun wirklich an der Zeit meine Perspektive zu ändern, mich um mich zu kümmern. Was auch immer dies bedeutete und das führte mich zu folgender Frage: Wer will ich sein?

Das Buch "Anleitung zur Göttlichkeit" (Udo Brückmann), fiel mir wieder ein und glücklicherweise hatte ich es noch rumliegen und fing an, es wieder zu lesen. Plötzlich verstand ich (denn beim ersten Lesen mit 16 verstand ich es nicht wirklich) und konnte nun zwischen den Zeilen lesen. Anscheinend musste ich all diese Erfahrungen machen, um herauszufinden, wer ich bin. Und dann geschah es wirklich, langsam aber es geschah. Ich nahm an was war, nahm an was ist und fing an mich so zu lieben wie ich bin. Ich lernte mich neu kennen und genoß die Beziehung zu mir.

Auf meiner Reise zu mir Selbst wurde und werde ich von Lehrerinnen und Lehrern aus verschiedensten Kulturen begleitet. Um so bewusster ich meiner Selbst wurde, desto bewusster wurde meine Art zu leben. Was ich wie tue, mit welcher Intention, mit Bewusstsein. Es änderte sich Schicht für Schicht und ich pellte Schale für Schale ab.

Und nun, nun bin ich hier und die Frage, die mich mein Leben lang begleitete, konnte ich endlich beantworten.

Nachdem ich für mich diese Frage klären konnte, fühle ich mich verpflichtet, Menschen, die dieselbe Frage oder ähnliche haben, zur Seite zu stehen. Ich nenne das Bewusstseinsarbeit und sehe mich als Healing Artist, der Menschen in Ihren Prozessen begleitet.

i see you - mitu